"Trauer braucht Ausdruck, Raum, Zeit und Gemeinschaft."
TRAUERARBEIT
... nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema, meist "totgeschwiegen" und dabei so unsagbar wichtig!
Denn, seien wir einmal ehrlich zu uns selbst, früher oder später muss ein Jeder von uns sich mit Tod und Trauer auseinandersetzen. Leider gibt es, gerade für Kinder und Jugendliche, viel zu wenig Räume, die Trauer zulassen, sie ertragen und mit ihr arbeiten. Unser Projekt "Glücksmomente schenken" hat einen solchen, geschützten Raum wie wir ihn nennen, geschaffen.
Bei uns erfahren die Mädchen und Jungen Aufmerksamkeit. Sie können sowohl altersgemäß Gedanken, Fragen, Ängste und Kummer teilen als auch in einem unbelasteten, trauerfreien Terrain Normalität und Alltag leben. Wenn man ein trauerndes Kind begleitet ist es wichtig, ihm dabei zu helfen, den eigenen Impulsen zu folgen und individuelle Ausdrucksform zu finden. Es beeindruckt uns immer wieder, wie sensibel, offen und unbefangen die Kinder in unseren Gruppen mit den Themen Sterben, Tod und Trauer umgehen und bestärken uns in der Ansicht, dass diese dringend einen Platz in unserer Gesellschaft brauchen.
„Wenn ich auch nur einen Schritt durch die Zaubertür mache, dann ist es, als würde gerade ein starker Wind aufkommen und der ganze stressige Alltag und die Sorgen werden einfach weggepustet."
(Antonia, 11 Jahre)
WAS IST TRAUER?
Trauer ist eine angeborene, gesunde und vor allem lebensnotwendige Reaktion auf Verlust- und Trennungsschmerz. Als Antwort der Seele und des Körpers geht Trauer nicht ohne Schmerz, denn sie kann erst fließen, wenn der Schmerz des Verlustes wirklich empfunden und zugelassen wird. Das Umfeld muss die mit Schmerz verbundenen Gefühle des Trauernden also aushalten. Diese Gefühle sollten nicht weggetröstet werden, denn sie sind der Weg zur Heilung. Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, sondern nur durch sie hindurch. Trauer ist nicht zeitgebunden, sie verändert sich - verschwindet jedoch NIE ganz.